»Ergebnis jahrelanger Mangelwirtschaft«
»Coronakrise«: Beschäftigte der Jenaer Uniklinik fordern Unterstützung und Aufwertung der Pflegeberufe. Ein Gespräch mit Petra Bergmann-Franke
John LüttenWie erleben Sie aktuell die Situation der Beschäftigten?
Wir haben hier derzeit sieben Covid-Patienten, das geht also noch. Allerdings rechnen wir ab nächster Woche mit einem Anstieg der versorgungspflichtigen Patienten, und keiner kann sagen, wie sich die Dinge dann entwickeln. Die größten Probleme sind – nicht nur bei uns – fehlende Schutzkleidung und Personalmangel: Es gibt nur noch einen Mundschutz pro Tag für jeden Mitarbeiter, Schutzanzüge fehlen auch. Und Nachbestellen geht kaum, denn weil keine Vorräte angelegt wurden, wird nur noch »just in time« geliefert. Die Solidarität im Klinikum ist zwar beeindruckend, aber uns fehlen rund 140 ausgebildete Pflegekräfte – vor allem für die Intensivstationen. Das ist ein Riesenproblem und Ergebnis jahrelanger Mangelwirtschaft.
An Ihrem Klinikum gilt seit Februar ein sogenannter Entlastungstarifvertrag, der unter anderem Personalschlüssel für jede Station vorschreibt. Bessert der die Lage?
Absolut. Er regelt P...
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