Was auf einmal fehlt
In Zeiten der Pandemie könnte den Leuten aufgehen, wie sehr der Mensch den Menschen braucht
Stefan SiegertEs ist früh. Hinter den Wolken steht die Sonne noch tief, die Fenster gegenüber dunkel in hellen Wänden. Ein menschenleerer Morgen in Hamburg. Gestern war Sonnabend, und die Innenstadt war fast leer. Der Nachmittag ohne BVB und die anderen; vor Tagen die Champions League ohne Zuschauer. Sogar die Trauerfeier für einen alten Freund in der nächsten Woche: verlegt auf »voraussichtlich Juni«. Auf der weitläufigen, warenstarrenden Etage des Bekleidungsgeschäfts, wo ich einkaufen war, ein einziger Verkäufer. Selbst in der Hafencity, wo sonst schon früh am Morgen Touristen wimmeln: wenige.
Pandemie. Das klingt fast wie weite Welt. Aber wie beim Wort Globalisierung schwingt da in der Gegenwart etwas von Weltkrieg mit, von Bedrohung. Ganz nah.
Das Wort Lebensgefahr kannte ich bisher nur von Warnschildern an Hochspannungsmasten oder vor militärischen Sperrgebieten. Ich bin Teil einer Generation, die im Leben keinen einzigen auf einen Menschen abgegebenen Schuss hö...
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