Genealogie des Verfalls
Wolfgang Harich war in der DDR weitgehend isoliert. Unerbittlich stritt er gegen die dortige Rehabilitierung Friedrich Nietzsches – vergeblich
Detlef KannapinDie zweite Hälfte der DDR wird einmal in die Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung als die Phase eingehen, in der politische Fehlentscheidungen, dubiose Verwicklungen, merkwürdige Arrangements und fadenscheinige Ausflüchte in ihrer ganzen Tragik zur Selbstabschaffung des Systems beitrugen.
Während nur eine Minderheit der politischen Fehlentscheidungen in Berlin getroffen wurde, zeigte sich allerdings in den geistigen Grundströmungen der späten DDR das ganze Ausmaß dessen, was mit dem Verlust von Prinzipienfestigkeit, der Selbstaufgabe sozialistischer Standards und einem Aufweichen politisch-moralischer Grundüberzeugungen über fast zwei Jahrzehnte hin angerichtet werden konnte: die Vorbereitung auf eine Kapitulation. Die Schlaglichter zur Entschlüsselung dieses hausgemachten Übernahmeangebotes an die Kapitalfraktionen warf vor gut zwanzig Jahren der Dramatiker Peter Hacks auf konzentrierten vier Seiten seiner Schrift »Zur Romantik« unter dem ...
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