»Ich werde als ›Rädelsführerin‹ hingestellt«
Aktivistin im Rollstuhl wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Ein Gespräch mit Cécile Lecomte
Gitta DüperthalAm Mittwoch wurde vor dem Amtsgericht Lingen der »Rollstuhlprozess« gegen Sie als Atomkraftgegnerin fortgesetzt. Aber wie kann das überhaupt sein: Sie sind schwerbehindert, dennoch sollen Sie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte geleistet haben?
Es war so: Wir machten bei einer Demonstration am 19. Januar 2019 auf die Atomgefahr aufmerksam, da in der Brennelementefabrik Lingen Ende 2018 ein Brand ausgebrochen war. Es kam zu einer Aktion mit einem Banner auf dem Rathausvordach; die Polizei nahm zwei Aktivistinnen fest, denen sie Hausfriedensbruch vorwarf. Das ist absurd, das Vordach war ohne Einfriedung und direkt zugänglich. Aus unserer Sicht war das kein Hausfriedensbruch, die Festnahme also illegal. Als eine Aktivistin im Polizeiwagen abtransportiert werden sollte, versammelten sich viele Menschen um den Wagen. Ich war, in meinem Rollstuhl sitzend, mittendrin in der Menschenmenge. Polizisten drängten die Leute weg, ich wurde mit dem Rollstuhl weggetrag...
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