Krieg den Hütten
Die Staatsgewalt in Brasilien bekämpft die Armen in den Favelas systematisch und mit brutalen Mitteln. Tausende sterben jährlich durch Polizeikugeln
Lutz TauferVor ein paar Wochen lagen nach einem Polizeieinsatz sieben Tote auf den Straßen der Favela Salgueiro. »Wenn Bewohner der Rocinha von der Polizei erschossen werden, kommt das im Fernsehen. Wenn das bei uns passiert, geschieht gar nichts«, sagt Emilia, die in Salgueiro im Einzugsbereich von Rio de Janeiro lebt. Rocinha, sagt man, ist die größte Favela Brasiliens. Tagtäglich sterben in Brasilien Menschen durch Polizeigewalt, die meisten sind schwarz, männlich und arm. Sie sterben anonym. Nur die spektakulären Fälle werden von den Medien aufgegriffen. So etwa im September des vergangenen Jahres der Tod der achtjährigen Agatha Felix im Complexo de Alemão, ebenfalls eine Megafavela in Rio de Janeiro. Sie wurde von einer Polizeikugel in die Brust getötet. Ein Sturm der Entrüstung ging durchs Land.
Emilias Stimme klingt ungewohnt. Sie wirkt traurig, verzagt. Seit Jahrzehnten kämpft sie dafür, die Lebensbedingungen in ihrer Gemeinde zu verbessern. Sie hat Alphabet...
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