»Die Nazis waren immer die anderen«
Bauer-Verlag profitierte im Faschismus und ist für Tarifflucht und gewerkschaftsfeindliches Betriebsklima bekannt. Ein Gespräch mit Kersten Artus
Kristian StemmlerViele Verlage haben sich mit ihrer Rolle im Faschismus befasst. Eine Ausnahme ist die »Bauer Media Group« in Hamburg. Recherchen von NDR und Spiegel haben ergeben, dass der Verlag vom Naziregime profitiert hat. Wie sah das aus?
Glaubt man den uns vorliegenden Dokumenten, wurden beide, Heinrich Bauer und sein Sohn Alfred, unter den Nazis reich: durch die Erlaubnis zur Herausgabe der Funk-Wacht und durch den Erwerb jüdischen Eigentums seit 1933. Die Funk-Wacht hatte das Monopol im Norden Deutschlands für das Rundfunkprogramm, und schon damals waren Zeitschriften eine Lizenz zum Gelddrucken, glaubt man einer steuerlichen Übersicht von 1933 bis 1935. Beide sammelten über die Zeit ein Vermögen von etwa einer Million Reichsmark an. Zum Vergleich: Arbeiter hatten damals ein Jahreseinkommen von bis zu 1.500 Reichsmark.
War die Funk-Wacht ein unpolitisches Projekt?
Wenn man die Funk-Wacht durchblättert, wird der Hitlerkult sehr deutlich. Arier wurden hofiert, und ...
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