Tote im Haus
Massaker vor dem Reichstag: Vor 100 Jahren wurde die Massenbewegung gegen das Betriebsrätegesetz zerschlagen
Leo SchwarzDie Auseinandersetzung um Rolle und Funktion der betrieblichen Arbeiterräte war das letzte Kapitel der Revolution von 1918/19. Es ist dies auch der Konflikt der Revolution, der am sichtbarsten auf betriebliche Kämpfe der Gegenwart verweist. Seine äußerste Zuspitzung war die Demonstrationsversammlung vor dem Berliner Reichstagsgebäude, an der am 13. Januar 1920 etwa 200.000 Arbeiter teilnahmen. Die Kundgebung, von der ein Augenzeuge Jahrzehnte später schrieb, ihre Größe habe »alles« übertroffen, »was ich jemals gesehen hatte«, richtete sich gegen den an jenem Tag in der Nationalversammlung beratenen Entwurf des Betriebsrätegesetzes. Sie endete mit einem Massaker, das die von dem preußischen Innenminister Wolfgang Heine (SPD) zum »Schutz« des Reichstagsgebäudes aufgebotene Sicherheitspolizei (Sipo) unter den Demonstranten anrichtete.
Die Demonstration, bei der 42 Menschen starben und mindestens 100 schwer verletzt wurden, ist die blutigste der deutschen Ges...
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