Scheinargumente gegen Pipelinebau
»Nord Stream 2« soll mit allerlei Behauptungen verhindert werden
Reinhard LauterbachDer Anteil von russischem Erdgas auf dem deutschen Markt liegt seit Jahren bei etwa 35 Prozent. Langfristig geht er zurück: In den 1990er Jahren betrug er noch um die 50 Prozent. Das Argument der »Nord Stream«-Gegner, die Bundesrepublik begebe sich in Abhängigkeit zu Moskau, ist schon aus historischer Sicht blamabel, da die Sowjetunion selbst mitten im Kalten Krieg – im Schatten von SDI und Raketenstationierung – die Rohstofflieferungen an die BRD nie in Frage gestellt hat. Ein Schuh wird genauso umgekehrt daraus: Ein Land, das 60 Prozent seiner Steuereinnahmen mit dem Verkauf von Rohstoffen bestreitet, ist seinerseits mindestens ebenso sehr finanziell von störungsfreien Lieferungen abhängig, wie es die Empfängerländer sind.
Das zweite Argument der USA und ihrer osteuropäischen Chorknaben ist auch nicht viel stichhaltiger: Die Einnahmen aus dem Gasverkauf stärkten die russische Staatskasse. Das gilt freilich für alle Geschäfte, dass diese Geld in die Kass...
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