»Der Westen kocht auch nur mit Wasser«
Gespräch mit Jörg Stempel. Über die Treuhand, die DDR-Musikszene und seine Jahre bei Amiga, BMG und Sony
Michael Merz, Alexander ReichSie waren im letzten Jahrzehnt der DDR beim VEB Deutsche Schallplatten Berlin womit genau beschäftigt?
Von 1980 bis 1985 war ich beim Label Amiga für Hitkopplung im Schlager- und im Rockbereich zuständig, habe Schallplattenveröffentlichungen und Fernsehauftritte koordiniert und war als Vertreter unseres Chefredakteurs René Büttner in der Kommission, die für den Intershop die Platten für DDR-Bürger mit Westgeld oder Forumschecks auswählte.
Ich vertrat Büttner auch in der Zollkommission, die Platten aus Westpaketen bewertete, bei denen die Zöllner zu keiner Einschätzung gelangt waren. Sachen wie Heinos »Schwarzbraun ist die Haselnuss« oder Kiss mit diesen SS-Runen im Bandlogo wurden rausgezogen, bei spannenden Bands wie The Cure habe ich gesagt: Das muss ich in Ruhe anhören, ob die Texte in Ordnung sind. So konnte ich die Platten mit nach Hause nehmen und für meine Nebentätigkeit als Diskotheker – wir sprachen von SPU, Schallplattenunterhalter – auf Kassett...
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