Aufbruch im Maghreb
In Algerien halten die Proteste gegen Korruption und Vetternwirtschaft an. Gefordert werden tiefgreifende demokratische Reformen
Sabine KebirSeit um das Jahr 2000 der blutige Bürgerkrieg in Algerien beendet war, versiegte das Medieninteresse für das nordafrikanische Land. Weil während des Konflikts zwischen international unterstützten Islamisten und der Armee schwerste Menschenrechtsverbrechen begangen wurden, blieb bis heute ausgeblendet, dass ihm 1988/89 die Übernahme einer formal bürgerlichen Demokratie vorausgegangen war. Sie wurde auch während des Ausnahmezustands in den 1990er Jahren nicht völlig außer Kraft gesetzt, insbesondere, was die Presse- und Assoziationsfreiheit betrifft.¹ Das ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Zunächst, weil der Übergang vom Ein- zum Mehrparteiensystem in dem sich bis 1988 sozialistisch nennenden Land vor dem Fall der Berliner Mauer stattfand, also keine Folge des Zusammenbruchs des sozialistischen Lagers war. Zum anderen erklärt es teilweise, wieso der Maghrebstaat 2011 keinen »Arabischen Frühling« erlebte, dafür aber jetzt – erneut ohne Einfluss von au...
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