Überwacht und schikaniert
Jüdische Erfahrungen unter der Knute der deutschen Staatsräson der »Israelsolidarität«. Ein Gespräch mit Nirit Sommerfeld
Susann Witt-StahlIhr Vater hat den Holocaust überlebt, Ihr Großvater wurde im KZ Sachsenhausen ermordet. In Ihren Liedern, die Sie mit Ihrer Band »Orchester Shlomo Geistreich« aufführen, erinnern Sie an den Völkermord an den Juden. Dennoch hat die »Fachstelle für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit« in München Sie ins Visier genommen und Ihnen für Ihr Jubiläumskonzert Anfang Oktober Auflagen machen lassen. Welche waren das?
Die Fachstelle für Demokratie in München hat erwirkt, dass der Gasteig, das Kulturzentrum, in dem unser Konzert stattfand, vorab eine schriftliche Erklärung von mir verlangt, in der ich zusichere, dass »im Rahmen dieser Veranstaltung keine antisemitischen Inhalte geäußert werden«. Sollten diese dennoch festgestellt werden, drohte man, sie abzubrechen. Man setzte also Aufpasser in mein Konzert: Deutsche Beamte sollten prüfen, ob eine deutsch-israelische Jüdin antisemitische Züge hat. Ist das an Absurdität, an Hohn, ...
Artikel-Länge: 8770 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.