Großer Bahnhof für die DDR
China pflegt die Erinnerung an den sozialistischen deutschen Staat. Egon Krenz’ jüngster Besuch in der Volksrepublik wurde aufmerksam verfolgt
Robert AllertzDéjà-vu für Egon Krenz in Beijing. Sein Buch »China, wie ich es sehe« wurde am Mittwoch vergangener Woche genau dort präsentiert, wo er vor fast dreißig Jahren schon einmal untergebracht war. Im Auftrag Erich Honeckers hatte er damals die offiziellen Glückwünsche der DDR zum 40. Jahrestag der Volksrepublik China überbracht. Er war mit Staatslenker Deng Xiaoping zusammengetroffen und mit Jiang Zemin, dem ersten Mann in der Partei. Letzterer hatte ihn in seinem Arbeitszimmer mit einem Zitat aus Goethes »Faust« willkommen geheißen: »Das ist der Weisheit letzter Schluss: / Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, / Der täglich sie erobern muss.«
Das Gästehaus der Regierung gibt es also noch. Wie den Staat, der es betreibt. Nur der, für den Krenz damals unterwegs war, existiert nicht mehr. Die DDR ist tot, China hingegen schickt inzwischen Sonden auf den Mond und dringt in die Tiefsee vor, vor allem aber: In den vergangenen Jahrzehnten wurden 800 Millione...
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