Bananen für Straßenkinder
Der Film »Congo Calling« unterzieht europäisch-afrikanische Verhältnisse einer harten Belastungsprobe
Hannes KlugDer Dokumentarfilm »Congo Calling« beginnt damit, dass der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier ein prestigeträchtiges Entwicklungshilfeprojekt einweiht: Die Landebahn des Flughafens der von Krieg, Krankheit und Naturkatastrophen gebeutelten Metropole Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurde auf einer Länge von 500 Metern wieder freigeräumt, nachdem ein Vulkanausbruch sie unter einer Lavaschicht begraben hatte. Der Minister wird von einer Polizeikapelle empfangen, deren Instrumente sichtbar reparaturbedürftig sind. Die Kamera schaut dabei zu, wie sich abseits des Geschehens Statisten Baströcke über ihre Jeans ziehen, um als folkloristische Staffage für Steinmeiers Rede bereitzustehen, in der dann von einem Konjunkturschub und einem Zeichen der Hoffnung die Rede ist.
Es ist ein entlarvendes Bild, das in wenigen Sekunden klar macht, wie das Land sich für einen westlichen Blick herrichtet, wie Moderne und koloniale Klischees sich ergän...
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