»Der Staat versucht, das Geschehene zu leugnen«
Politik, Justiz und Medien in Chile verharmlosen faschistische Diktatur. Ein Gespräch mit Dino Pancani
Jule Damaske, Santiago de ChileSie waren Mitglied der Opposition gegen den chilenischen Diktator Augusto Pinochet. Seit wann sind Sie politisch aktiv?
Angefangen habe ich im Alter von 14 Jahren mit der Arbeit mit Kindern bei der Organisation Ocarin. Deren Ziel ist es, eine Kultur des Friedens sowie die Rechte von Kindern zu fördern. Als Schüler trat ich antidiktatorischen Bewegungen und dem Jugendverband der Kommunistischen Partei bei. Später war ich aktives Mitglied der studentischen Bewegungen. Wir protestierten auf den Straßen und führten Aktionen gegen lokale Politiker und später auch Pinochet durch.
Wie erlebten Sie die Diktatur, die von 1973 bis 1990 andauerte?
Meine Eltern waren in der Kommunistischen Partei. Als Kind durfte ich niemandem davon erzählen. Sie lehrten meinen Geschwistern und mir, dass wir nicht lügen sollten – gleichzeitig mussten wir einen Teil unserer Identität verstecken.
Es war eine Zeit der Unterdrückung. Jugendliche wie ich wurden gefoltert, verhaftet, gesch...
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