Fake News für den Mob
Terror im Düsseldorfer Rheinbad? Wie falsche Behauptungen eines Polizeisprechers medial und politisch zum Selbstläufer unter Rassisten wurden
Susan BonathEin beliebtes rassistisches Sommermärchen der AfD und anderer Wächter über »deutsche Sitten« geht so: Früher seien Freibäder im Abendland die pure Idylle gewesen. Dann habe Merkel die bösen Ausländer ins Land geholt. »Von Gutmenschen beklatscht«, machten diese nun aus den Horten der Einkehr einen »Kriegsschauplatz« (AfD Düsseldorf). Geschichten wie die vom dortigen Rheinbad, in dem Ende Juli angeblich »60 aggressive Migranten nordafrikanischer Herkunft« deutsche Badegäste »bedroht« hätten, was zur Räumung geführt habe, sind ein gefundenes Fressen für Rassisten aller Couleur. Eine Aussage eines Polizeisprechers genügte, und viele Medien hauten in die Tasten. Zu »Orten des Schreckens« seien Freibäder mutiert, titelte Bild. Von »migrantischem Terror« war die Rede. Die Rechten tobten, vor Ort formierte sich eine Bürgerwehr. Nur, dass nun herauskam: So gut wie gar nichts davon stimmt.
Das ergaben Recherchen des ARD-Magazins »Monitor«. Diese machten deutlich, w...
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