Leichen über Leichen
Zeugnisse der Franco-Diktatur in Spanien werden behandelt wie römische Ausgrabungen. Ein Besuch am vermutlich größten Massengrab im ländlichen Raum
Carmela Negrete, NervaEs ist eine Fläche von nur drei mal sechs Metern, doch hier wurden bereits die Überreste von mehr als 20 Leichen geborgen. »Schon 30 Zentimeter unter der Oberfläche fanden wir den ersten Schädel«, erklärt der Leiter der Ausgrabung, der Archäologe und Forensiker Andrés Fernández Martín. Bisher ist man rund einen Meter tief vorgedrungen – und »es kommen immer mehr Leichen zum Vorschein«. Die Gebeine liegen verdreht und durcheinander in den Gräbern. Wie Fernández erläutert, zeigt das, dass die Opfer einfach rücksichtslos hineingeworfen wurden.
Fernández hat viele Massengräber gesehen, seit 2006 war er an rund 20 Exhumierungen beteiligt. Doch hier, auf dem Friedhof der alten Bergarbeiterstadt Nerva in der andalusischen Provinz Huelva, ist es anders: »Normalerweise sieht man ein paar Körper in einem Grab; vier, fünf oder auch zehn, dann folgt darauf einige Meter entfernt ein anderes Grab und so weiter. Hier dagegen gibt es über 40 mal drei Meter einen einzigen...
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