Simple Wahrheiten
Edward Albees »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« am Theater Osnabrück
Jan DeckerVieles scheint gegen eine weitere Inszenierung von Edward Albees Ehehöllendrama »Wer hat Angst vor Virginia Woolf?« zu sprechen: Allzu vertraut ist uns der makabre Ehekrieg zwischen Martha und George, fast kennt man die Pointen schon auswendig, mit denen sich der erfolglose Geschichtsprofessor und seine wilde Gattin, zudem Tochter des Collegepräsidenten, in der Nacht nach einem belanglosen Collegefest irgendwo im Neuengland der 50er Jahre gegenseitig nichts schenken. Zum Beispiel George: »In meiner Vorstellung bist du eingemauert, Martha, einzementiert bis zum Hals.« Zu fern scheint uns auch diese Welt zu sein, hatte Albee doch recht konkret jenes US-Akademikermilieu und dessen Selbstkorruption in den Zeiten des reaktionären Verfolgungswahns der McCarthy-Ära vor Augen, als er sein Stück schrieb.
Natürlich ist das immer noch großartig gemacht, wie sich das Psychogemetzel zwischen George und Martha kurz vor ihrer Silberhochzeit in deren nächtlichem Besuch s...
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