»Wenn ich zeichne, dann quatsche ich nicht«
Ein Gespräch mit Harald Kretzschmar. Über Witzbilder und Bildwitze, philosophische Cartoons und die Freiheit der Kunst
Andreas WesselIch weiß, dass Sie nicht über die Details Ihrer Biographie reden möchten. Aber es sei zu Beginn erlaubt, Ihnen als Zeitzeugen einige persönliche Fragen zu stellen. Sie waren knapp 14, als der Zweite Weltkrieg aufhörte. Wie haben Sie das erlebt?
Wir hatten großes Glück. Mein Vater war am Leben und zu Hause, wir hatten die Bombardierung von Dresden überlebt, und auch die Wohnung war nicht total zerstört. Die ganze Familie hat von Februar bis Ende April ’45 in der Gegend von Meißen auf einem Dorf das Kriegsende abgewartet – das war beinahe zu schön, um wahr zu sein.
Und dann kam das dicke Ende. Ein Nazi dort im Dorf brachte die Parole auf: Volkssturm, jetzt wird verteidigt! Da haben wir unsere Habe auf einen Leiterwagen gepackt und sind nach Altenberg-Zinnwald, oben am Erzgebirgsrand, gezogen: Vater, Mutter, meine fünf Jahre ältere Schwester und ich. Dort hatte mein Vater gute Freunde und fühlte sich sicher. Dort habe ich den »totalen Krieg« in Reinkultur er...
Artikel-Länge: 33977 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.