Lametta vom Führer
Für Volk und Vaterland: Vor 80 Jahren verliehen die Nazis zum ersten Mal das »Ehrenkreuz der deutschen Mutter«
Ronald Weber»Wir sind wirklich keine Verbrecher«, empörte sich 1941 eine elffache Mutter gegenüber dem Hamburger Gauleiter Karl Kaufmann. Warum, so fragte sie sich, war sie bisher bei der Auszeichnung mit dem »Ehrenkreuz der deutschen Mutter« unberücksichtigt geblieben? Schließlich lägen »Erbkrankheit, Gefängnis, Zuchthaus, Staatsfeindliches, Alkoholmissbrauch« in der Familie nicht vor.
Weit mehr als vier Millionen Frauen hatten das blaue Kreuz mit dem weißen Rand, in dessen Mitte ein Hakenkreuz prangte, zu diesem Zeitpunkt bereits erhalten – und trugen es vielfach mit Stolz. Das Vorschlagsrecht hatten Bürgermeister und NSDAP-Ortsgruppenleiter, aber auch andere Naziorganisationen wie der Reichsbund der Kinderreichen und Privatpersonen konnten Mütter mit mehr als vier Kindern für die Auszeichnung, die in drei Abstufungen verliehen wurde (Bronze: vier bis fünf Kinder, Silber: sechs bis sieben und Gold: acht und mehr), nominieren. Sodann folgte eine eugenische, »rassisc...
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