Von wegen Geschichtsklitterung
Dem profilierten DDR-Historiker und MfS-Analytiker Klaus Eichner zum 80. Geburtstag.
Frank SchumannEs war nach der Jahrtausendwende und das Auto unterwegs nach Hoyerswerda. Ein Häuflein Versprengter, ehemalige Genossen diverser Diensteinheiten, wollte mit den beiden über ein aktuelles Buch diskutieren. Die Publikation war wie meist nur der Aufhänger. Bei solchen Zusammenkünften ging es in der Regel um Selbstvergewisserung und Selbstermutigung. Die Revolutionäre von einst wollten sich von den Konterrevolutionären und ihren allgegenwärtigen Hilfstruppen nicht einreden lassen, sie hätten bis ’89 nur Mist gemacht und gehörten darum auf den Müllhaufen der Geschichte. Aber an dieser Überzeugung festzuhalten fiel schwer angesichts der Vereinzelung und des gewaltigen Heulens der Wölfe.
»Ich höre auf«, sagte Klaus Eichner unvermittelt. »Ich fühle mich überfordert. Und außerdem bin ich nicht mehr ganz gesund, wie du weißt.« Gotthold Schramm hinterm Lenkrad schaute unverändert geradeaus und sagte ein paar Kilometer nichts. Dann, ungewöhnlich ruhig und ohne Blick ...
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