Präzise bis ins Mark
Realismus muss wehtun. Und fordert Totalität: Der französische Spielfilm »Streik«
Felix BartelsDer deutsche Verleihtitel »Streik« fällt gegen den französischen »En Guerre« (Im Krieg) ein wenig ab; nimmt aber Bezug auf das Erbe Eisensteins. Regisseur Stéphane Brizé, der schon in »Der Wert des Menschen« (2015) wider den Kapitalismus dröhnte – auf Augenhöhe mit Werken wie »Stürmische Ernte«, »Shoplifters – Familienbande« oder »Glücklich wie Lazzaro« –, greift wieder zum erprobten Mittel der Konzentration auf eine Figur. Gewiss ist der Film breiter angelegt, vor allem im Dialogischen; gut erzählt ist er trotzdem.
Im südfranzösischen Agen lehnen sich 1.100 Arbeiter unter Führung des Gewerkschafters Laurent Amédéo (Vincent Lindon) gegen die Schließung ihres Werks auf, das von einem deutschen Konzern übernommen wurde. Um die Fabrik zu erhalten, hatten sie vor Jahren zugestimmt, auf Prämien und Teile des Lohns zu verzichten. Dass die Betriebsleitung das Abkommen jetzt bricht, ist brutal, aber im Rahmen der Gesetze, weshalb der Staat nur als Vermittler auf...
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