Das Kichern des Todes
Es ist eine grausame Erkenntnis, dass das Sterben zum Leben gehört. Versuch über das Altern in Zeiten des fortgeschrittenen Kapitalismus
Götz EisenbergDas Mittel tut seine Wirkung, Linderung stellt sich ein. Für ein paar Stunden werde ich mich schmerzfrei bewegen und meine arthritische Hüfte vergessen können. In solchen Momenten keimt die Hoffnung, der Schmerz möge mich dauerhaft verschonen. Solches Wunschdenken haben Oskar Negt und Alexander Kluge als »Antirealismus der Gefühle« bezeichnet. Davor ist man auch im Alter nicht gefeit. Das Ich weigert sich, eine unangenehme Realität zu akzeptieren, und setzt eine eigene Realität dagegen. Das geschieht auch dann, wenn man es eigentlich besser weiß; denn der Schmerz kehrt natürlich zurück. Gute Voraussetzungen, um über das Altern ohne Verklärung zu schreiben und den Tatsachen ins Auge zu sehen. Ich werde also versuchen, die Dinge beim Namen zu nennen und bis ans Ende zu denken. Bis an welches Ende? Am Ende steht der Tod.
Überlistung des Todes
Soviel Wahrheit hält man nicht jeden Tag aus. Kleine Fluchten und Betrugsmanöver braucht jeder Mensch. Der polnische ...
Artikel-Länge: 21909 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.