Katalonien vor Gericht
Spaniens Oberstes Gericht verhandelt gegen führende Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung. Zweifel an Freiheit der Justiz
Krystyna Schreiber, BarcelonaWenn man im Sommer 2017 den katalanischen Außenminister Raül Romeva fragte, ob er damit rechne, für die Durchführung des von Madrid für illegal erklärten Referendums ins Gefängnis gehen zu müssen, antwortete er stets, im Europa des 21. Jahrhunderts könne eine friedliche Abstimmung kein Verbrechen sein. Jetzt sitzt der ehemalige Europaabgeordnete mit elf seiner Mitstreiter auf der Anklagebank des Obersten Gerichts von Spanien. In dem mittelalterlich anmutendem Saal sitzen sie wie im Parkett eines zu kleinen Theatersaals, umringt von Anwälten, der Presse und dem Publikum. Auf einer erhöhten Tribüne sitzen die sieben teilweise mit Orden dekorierten Richter.
Diese sechs Männer und eine Frau werden entscheiden müssen, ob sich die katalanischen Politiker mit der Vorbereitung und Durchführung des Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober 2017 sowie der symbolische Ausrufung der Republik am 27. Oktober den Straftatbeständen der Rebellion, des Aufruhrs, der Verunt...
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