»Gute Visitenkarte«
Heute wird die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes eröffnet. Der Bau dokumentiert den Weltmachtanspruch der Berliner Republik
Jörg KronauerSo richtig begeistert ist Hans-Georg Wieck nicht gewesen. »Für Außenstehende«, bemängelte der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes, als er vor einigen Jahren nach seiner Meinung zum damals noch im Bau befindlichen neuen Hauptquartier der Spionagebehörde in der Berliner Chausseestraße gefragt wurde, »sieht die neue BND-Zentrale aufgrund ihrer Dimensionen nach Überwachungsstaat aus«. Nun, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Der Architekt Jan Kleihues, der das Gebäude einst entworfen und es damals mit dem Stichwort »Burg« charakterisiert hatte, freute sich unlängst beim Anblick seines Werks über »eine schöne Fassade mit Lochfenstern«, während BND-Präsident Bruno Kahl beteuerte, der Bau wirke überhaupt »nicht verschlossen oder gar abwehrend«. »Diese Architekturkomposition«, befand er vielmehr, »gibt eine gute Visitenkarte für Deutschland ab«. Nun, vielleicht nicht eine gute, aber doch eine treffende Visitenkarte: Dem kann wohl auch zust...
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