Staatstragende Amnesie
Verfassungsschutzbeamtin erinnert sich angeblich nicht an Dienstbesprechungen nach Terroranschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt
Claudia WangerinTatsächliche oder vermeintliche Erinnerungslücken sind bei Geheimdienstlern vor parlamentarischen Untersuchungsausschüssen keine Seltenheit. Bei Petra M., Verbindungsbeamtin des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) im »Gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum« von Bund und Ländern (GTAZ) in Berlin, sind die Leerstellen aber zu groß, um sie noch als Lücken zu bezeichnen. Als sie am Donnerstag vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags zum Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz aussagen musste, konnte sie sich angeblich nicht mal erinnern, was nach diesem einschneidenden Ereignis in den Behördengremien besprochen worden war – als der Name des Hauptverdächtigen Anis Amri nicht mehr einer von vielen sein konnte.
Zu Beginn der Vernehmung wirkte die 35jährige noch wie eine selbstbewusste Karrierefrau, die nach eigenen Worten als feste Ansprechpartnerin des BfV im GTAZ saß und den »Überblick« behalten sollte – dann schrumpfte sie in ihrer Tätigkeitsbe...
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