Die Legende vom Völkermord
Wie südafrikanische Rassisten Morde an Farmern instrumentalisieren und die mediale Agenda beeinflussen
Christian Selz, KapstadtIn deutschen Medien zur Landfrage in Südafrika sind die Rollen klar verteilt. Auf der einen Seite stehen wütende, mittellose Schwarze, die angestachelt von üblen Demagogen nach Land gieren, mit dem sie mangels Qualifikation ohnehin nichts anfangen könnten. Auf der anderen Seite weiße Farmer, die mit hohem Aufwand einen Betrieb aufgebaut haben und nun befürchten, um ihr hart erarbeitetes Lebenswerk gebracht zu werden.
Die Wut sei zwar irgendwo verständlich, Enteignungen aber wären der falsche Weg und ein todsicheres Rezept für wirtschaftlichen Niedergang. Die Botschaft ist eindeutig: Die Täter sind schwarz, die Opfer weiß. Garniert werden die Berichte über Südafrika oft mit einer Mär, die finsterste Vorurteile gegenüber dem »dunklen Kontinent« bedient: der Geschichte vom Völkermord an den Weißen.
Reale Basis dieser Legende sind grausige Morde an Farmern. 62 Tötungsdelikte vermeldete Südafrikas Polizei 2018 auf Farmen, wobei die Statistik allerdings Weiße u...
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