Wenn das der Franz Josef wüsste
Vom konservativen Antreiber der alten BRD zur störrischen Regionalpartei im neuen Deutschland. Die CSU und ihr Seehofer – zwei bayrische Karrieren
Theo WentzkeIm Herbst 2018 stürzt die CSU bei den bayrischen Landtagswahlen auf einen Stimmenanteil von 37,2 Prozent ab. Das stellt für eine Partei, die seit den fünfziger Jahren, abgesehen von einem Ausreißer im Jahr 2008, absolute Mehrheiten eingefahren hat, nicht weniger als eine demokratische Katastrophe dar. Hauptverantwortlich für den Verlust des angestammten Rechts auf Alleinregierung in München, da sind sich die christlichen Parteigenossen unter Führung eines neuen Chefs schnell einig, ist ihr alter Vorsitzender und Ministerpräsident Horst Seehofer, jetzt noch Innenminister der großen Koalition in Berlin. Der wird folglich so druckvoll aus dem Amt gedrängt, dass er es unter lauten Respektsbekundungen seiner Partei ganz freiwillig noch diesen Monat niederlegen wird.
Nach dieser gesunden demokratischen Abstoßungsreaktion tut sich die CSU zum Zweck des Erhalts der Regierungsmacht mit einer kleinen konservativen Kommunal- und Regionalpartei unter Führung eines ro...
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