Ein Zyklus wird lebendig
Lebenswerk für Junggebliebene: Eine Erinnerung an Jürgen Wittdorf (25.7.1932–2.12.2018)
Peter MichelHeute versteht niemand mehr, dass es in der DDR der 60er Jahre Leute gab, die dem »Zyklus für die Jugend« wegen »Verwestlichung« ablehnend gegenüberstanden. Was wir beim Blättern in diesen frühen Graphiken von Jürgen Wittdorf sehen, ist die Jugend der Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Als er den Zyklus 1961/62 ins Holz schnitt, waren die heute Achtzigjährigen Mitte 20. In den Kinos lief »Berlin – Ecke Schönhauser«. Teenager hießen Halbstarke. Jeans und T-Shirts bezeichnete man als Niethosen und Nickis. Die Füße steckten in Ringelsocken und diese wiederum in Sambalatschen. Kunstvoll mit Petticoats aufgesteifte Röcke kamen auf und der Pferdeschwanz als Mädchenfrisur, der sich bis heute (auch bei Männern) gehalten hat. Mit Pomade am Hinterkopf von rechts und links zusammengekämmte Haare mit einem senkrechten Schlitz in der Mitte nannte man Ente. Und weil das alles aus dem Westen kam, gab es allerhand Bemühungen, solchen Einfluss zurückzudrängen; sie liefen i...
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