Ein Kolonialist kapituliert
Vor hundert Jahren ergab sich Paul von Lettow-Vorbeck mit seinen deutschen »Schutztruppen« in Deutsch-Ostafrika
Ulrich van der HeydenAn einem Sonntag, man schrieb den 2. März 1919, der Erste Weltkrieg war durch den Versailler Vertrag offiziell beendet, marschierten gegen 16 Uhr uniformierte Soldaten durchs Brandenburger Tor in Berlins Mitte. Zehntausende jubelten den 30 Offizieren und etwa 125 Soldaten und Unteroffizieren in der Uniform der »Schutztruppe« in Deutsch-Ostafrika zu. An der Spitze ritt deren Kommandeur, Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck; an seiner Seite sein persönlicher Rivale Heinrich Schnee, der letzte Gouverneur jenes nunmehr verlorengegangenen Kolonialgebietes.
Wie konnte diese gerade vom außereuropäischen Kriegsschauplatz heimkehrende militärische Schar für einen nicht geringen Teil der deutschen Bevölkerung zu den »unbesiegten Helden von Ostafrika« und ihr Kommandeur zum »Löwen von Afrika« werden?
Eine deutsche Karriere
1870 in Saarlouis geboren, hatte Lettow-Vorbeck eine militärische Laufbahn eingeschlagen. Als junger Offizier bewährte er sich um die Jahrhunder...
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