Vom Versagen (der Stimme)
Wie Charly Hübner in der »Elphi« Nick Cave und Schuberts »Winterreise« zusammenbrachte
Stefan SiegertCharly Hübner ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Schauspielern. Nicht, dass die durch die Bank das Nachdenken über die Welt für etwas ihrem Beruf Abträgliches halten. Richtig auffällig geworden sind bislang aber eher Kleingeist-Giganten.
Hübner erlebt natürlich auch, er liebt zum Beispiel die Musik. Und da er offensichtlich nichts vergisst, hat er am 5. und 6. November in der Kleinen Elbphilharmonie »Mercy Seat« aufgeführt, eine »Séance zwischen Nick Cave und Franz Schubert«, die Erzählung vom Versagen (der Stimme), von der Einsamkeit und vom gesualdischen Mord in der Musikgeschichte (vgl. Carlo Gesualdo, 1566–1613).
Hübner war Motor und Kopf des Ganzen. Er wollte schon länger etwas mit dem Hamburger Ensemble Resonanz machen. Von ihm kam die Idee, Schuberts »Winterreise« mit Caves »Mercy Seat«-Song (1988, über eine Hinrichtung auf dem Elektrischen Stuhl) zu verweben. Risikoscheu ist Hübner nicht. Aber die musikalische wie auch die historische Entfernu...
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