»Großer Soldat«
Frankreichs Präsident Macron lobt Nazikollaborateur Pétain. Seltsame Geschichtsstunden am Rand der Schlachtfelder
Hansgeorg Hermann, ParisFrankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat während seiner einwöchigen Reise zu den Schauplätzen des Ersten Weltkriegs entdeckt, dass der für seine spätere Zusammenarbeit mit dem Naziregime bekannte Marschall Philippe Pétain »ein großer Soldat« gewesen sei. Am Mittwoch raunte er in einige Dutzend Mikrofone der ihn begleitenden Journalisten, dass der Militär sich dieses Lob während der »Grande Guerre«, dem Morden zwischen 1914 und 1918, durchaus verdient habe, auch wenn er rund 25 Jahre später als Präsident des Landes mit den deutschen Besatzern zusammenarbeitete und die Juden Frankreichs an Adolf Hitlers Schergen ausliefern ließ. Das Credo des Präsidenten: »Man kann im Ersten Weltkrieg ein großer Soldat gewesen sein und im Zweiten eine unheilvolle Wahl getroffen haben.«
Noch am selben Tag gab es Protest gegen Macrons seltsame Geschichtsstunde 100 Jahre nach den Massakern in den Schützengräben, die 1,2 Millionen französische Soldaten das Leben kosteten. Der...
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