Dämmerung in Brasilien
Diesen Ausgang der Wahlen im größten Land Lateinamerikas hatte kaum jemand erwartet. Er ist aber auch nicht völlig überraschend. Versuch einer Ursachenfindung
Dieter BorisIn Brasilien wird mit Jair Bolsonaro künftig ein Faschist das Präsidentenamt bekleiden. Und in der neuen Abgeordnetenkammer haben »Rind« (Boi), »Bibel« (Biblia) und »Kugel« (Bala), die »drei B« das Sagen. Mit knapp über 300 Sitzen haben die drei Lobbygruppen – Agrarunternehmer, Evangelikale sowie Polizei, Militär und Waffenlobby – eine deutliche Mehrheit erlangt. Aufgrund seiner flächenmäßigen Größe, einer Bevölkerung von mehr als 200 Millionen Menschen und einem ökonomischen Gewicht, das fast dem der übrigen Länder Südamerikas zusammengenommen entspricht, kommt dieser politischen Kräfteverschiebung in Brasilien eine erhebliche Bedeutung zu. Der frühere US-Präsident Richard Nixon sagte Anfang der 70er Jahre, der Kontinent werde »sich dorthin bewegen, wohin Brasilien geht«. Man wird also zu fragen haben, welchen Weg das Land einschlagen wird, ob die wenigstens formal demokratischen Strukturen erhalten bleiben oder ob ein neues politisches System mit deutli...
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