Heißluftballon geplatzt
Zehn Jahre nach dem Dresdner »Bildungsgipfel« wurden wenige Ziele erreicht und viele verfehlt. Soziale Schieflage hat sich verschärft
Ralf WurzbacherDer Dresdner »Bildungsgipfel« vor zehn Jahren war ein großes Versprechen. Die Bundeskanzlerin hatte wenige Wochen zuvor die »Bildungsrepublik Deutschland« ausgerufen. Verbesserungen bei Kitas, Schulen und Hochschulen sollten die zentrale Aufgabe der kommenden Dekade werden. Bei der Konferenz in Sachsens Landeshauptstadt am 22. Oktober 2008 wurden die Pläne »verbindlich« festgeklopft. Die Zahl der Schulabbrecher und junger Menschen ohne Ausbildung solle halbiert, die der Kitaplätze für unter Dreijährige auf 35 Prozent erhöht werden. Das ganze System werde durchlässiger, der beschworene »Aufstieg durch Bildung« nicht länger an erstarrten Strukturen scheitern. Kurzum: Alles kommt auf den Prüfstand, alles wird bestens, und für all das gibt es reichlich Geld.
Rückblickend wird klar: Das, was nach Verheißung klang, bestand in Wahrheit aus sehr viel heißer Luft. Am deutlichsten zeigt sich das am verfehlten Zehn-Prozent-Ziel. Die Ansage in Dresden lautete, die ge...
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