Ein klassischer Beamter
Das Bundesamt für Verfassungsschutz war in seinen ersten Jahrzehnten mit SS-, SD- und Gestapo-Leuten durchsetzt. An der Spitze der Behörde stand mit Hubert Schrübbers lange Zeit ebenfalls ein Nazi
Markus MohrMitte September sah es kurzzeitig so aus, als würde Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV), für seine Einschätzung befördert werden, in Chemnitz habe es Anfang des Monats keine Hetzjagden gegeben und entsprechende Videos seien Fake News. Sein oberster Dienstherr, Horst Seehofer, sagte, Maaßen sei »ein klassischer Beamter, der eben den Dienst da tut, wo er hingestellt wird«.
Die Personalie gibt Anlass, auf das Wirken des Inlandsgeheimdienstes und von dessen Präsidenten hinzuweisen. »Verfassungsschutzchefs im Zwielicht: Traurige Tradition in Köln«, schlagzeilten die Zeitungen des Medienkonzerns Madsack. In einem auch von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung übernommenen Beitrag vom 11. September wurde dabei an Hubert Schrübbers erinnert, welcher der Behörde zwischen 1955 und 1972 vorstand: »Erst zum Ende seiner Amtszeit«, hieß es da, »wurde seine Verwicklung in die NS-Justiz zum Thema. Als Staatsanwalt hatte er 1941 bew...
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