Streitpunkt Hambacher Forst
Bäume fällen für Kohleabbau: Mehrheit dagegen, Staatsgewalt dafür
Manuela Bechert»Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann« – diese Zeilen sind Anfang der 1980er Jahre von Umweltaktivisten in Deutschland aufgegriffen worden. Ursprünglich sollen sie von den Cree-Indianern stammen. Diese Einsicht scheint sich zur Zeit in der Bevölkerung, aber nicht im Staatsapparat durchzusetzen. Vergangene Woche ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid, dass 75 Prozent der Deutschen die Rodung des Hambacher Forstes ablehnen. Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt jedoch das Vorhaben des Energiekonzerns RWE, den Wald für den weiteren Abbau von Braunkohle zu roden.
Während der Bundestag über neue Umweltzonen für Dieselfahrzeuge debattiert, wird der Hambacher Forst geräumt und seine Rodung vorbereitet. Das Innenministerium Nordrhein-Westfalens hält das Fällen der Bäume zugunsten des weiteren Braunkohleabbaus für unabdin...
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