Eiskalte Teppichhändler
EU-Staaten perfektionieren in Salzburg ihre »Erfolgsstory« der Flüchtlingsabwehr. Verstärkte Kooperation mit Ägypten
Jörg KronauerManchmal genügt ein kurzer, einfacher Satz, um die politisch-moralischen Zustände in einer Gruppe, einer Organisation oder auch einem Staatenbund wie der EU offenzulegen. Angesprochen auf die Debatte über die Flüchtlingsabwehr, die auf dem informellen EU-Gipfel am Donnerstag in Salzburg geführt wurde, mahnte Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel mit Blick auf den Verlauf der Diskussion in den vergangenen Wochen und Monaten: »Wir sprechen über Menschen, nicht Waren oder Teppiche.« Dass es Anlass gibt, dies den Staats- und Regierungschefs einer Union ins Stammbuch zu schreiben, die sich seit je als Speerspitze humaner Zivilisiertheit inszeniert und gegen missliebige Staaten regelmäßig Kampagnen im Namen der Menschenrechte führt, spricht Bände.
Die Sache fing schon bei den angeblichen Erfolgen an, die EU-Ratspräsident Donald Tusk zur Einstimmung auf den Gipfel verkündete. Um ein wenig Druck aus dem Kessel zu nehmen, teilte er zufrieden mit, die Zahl der...
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