Nach der Arbeit zum Amt
Supermarktkette Real betreibt Tarifflucht. Kassiererinnen verdienen monatlich weniger als 1.000 Euro brutto. In der Branche wird der Druck erhöht
Elmar WigandEin TV-Beitrag von Achim Pollmeier, den das ARD-Magazin »Monitor« am Mittwoch abend ausgestrahlt hat, illustriert die Auswirkungen von Tarifflucht und Lohndumping im Einzelhandel. Der 58jährigen Verkäuferin Renate H. aus Düsseldorf setzt die Geschäftsführung der Supermarktkette Real die Pistole auf die Brust. Ihr befristeter Vertrag läuft aus. Wenn sie ihn verlängern möchte, muss sie neue Konditionen akzeptieren. Statt 1.444 Euro brutto soll sie in Zukunft bloß 977 Euro verdienen und würde damit als Alleinstehende wohl unter das Existenzminimum rutschen. Es handelt sich nicht um einen Einzelfall, sondern um flächendeckende Tarifflucht, der im Fall Real rund 34.000 Festangestellte betrifft.
Eine Geschichte des Spiegels hatte Anfang August ähnliche Zustände bei Aldi-Nord ans Tageslicht gebracht. Hier versucht das Management, die fast 36.000 Beschäftigten unter Druck zu setzen, neue Arbeitsverträge zu unterzeichnen, die einen Passus enthalten, der auf eine b...
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