Alle Kriege verloren, alle Märkte gewonnen
Dominique Manotti beschreibt in ihrem Krimi »Kesseltreiben« die kriminellen Verflechtungen in den heutigen Wirtschaftskriegen
Gerd BedszentDie französische Autorin Dominique Manotti zählt zweifelsfrei zu den ganz Großen der zeitgenössischen sozialkritischen Kriminalliteratur. Zu ihrem Roman »Kesseltreiben«, der kürzlich in deutscher Übersetzung beim Argument-Verlag erschien, inspirierte sie die sogenannte »Alstom-Affäre«, die 2015 erfolgte Übernahme des gleichnamigen französischen Großunternehmens durch den US-Konzern General Electric.
Bezüge zum realen Kriminalfall finden aufmerksame Leser im Buch allerdings nur wenige. Der Autorin geht es offensichtlich nicht um eine Dokumentation der unter skandalösen Umständen vollzogenen Übernahme, die in Frankreich jeder gelegentliche Zeitungsleser kennt. Sie nutzt vielmehr eine fiktive feindliche Übernahme eines Unternehmens durch US-amerikanische Konkurrenz, um die völlige Hilflosigkeit von Politik und Justiz ihres Landes gegenüber wirtschaftskriminellen Machenschaften international agierender Konzerne zu verdeutlichen.
Manottis Protagonistin ist Nor...
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