Kampf um Idlib
Syrische Armee ruft bewaffnete Gruppen in Provinz im Norden des Kriegslandes zur Aufgabe auf
Karin Leukefeld, Damaskus»Können Sie mir sagen, wie ich meine zwei Söhne nach Deutschland schicken kann?« Abu Ahmed kommt aus der syrischen Provinz Hasaka. Der Vater von fünf Söhnen will seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen. Drei der Jungen sind bereits in Deutschland, wo sie nach seinen Angaben Arbeit gefunden und Ausweispapiere erhalten haben, mit denen sie im Schengen-Raum reisen können.
Nun wolle er auch seine beiden Jüngsten nach Deutschland schicken. Einer ist 14, der andere 15 Jahre alt. Er habe Angst um sie. Die kurdischen Milizen wollten sie als Soldaten rekrutieren, das wolle er verhindern. Jeden Tag würden Tote in die Stadt gebracht, von der Front im Osten von Hasaka. Auch in Damaskus fühle er sich nicht sicher, so Abu Ahmed. Die syrische Armee könnte die Jungen in zwei Jahren für den Militärdienst abholen. Das wolle er auch nicht.
Er habe gehört, wenn er 10.000 Euro für jeden der Jungen bezahle, würden sie nach Deutschland gebracht. Dafür habe er sein Hau...
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