Blaue Pinguine
Das Schicksal ist orange, und Christian Thielemann weiß, dass er leise spielen lassen muss: »Lohengrin« in Bayreuth bei den Wagner-Festspielen
Maximilian SchäfferDie Einheimischen nennen es den »Almauftrieb der Pinguine«, wenn im Bayreuther Festspielhaus am Grünen Hügel die Premieren stattfinden. Über saftige Wiesen grasen die oberen Zehntausend die Gartenstadt nach oben, um bei Schampus und Backkartoffeln mit Kaviar unter sich zu sein.
»Blue, blue, electric blue«, sang einst David Bowie, und dem folgt Bühnenbildner Neo Rauch zusammen mit Gattin Rosa Loy in der Inszenierung des »Lohengrin« für das privilegierte Publikum. In Delfter Blau ist eine märchenhafte Landschaft gehalten, die elegisch in dichtem Schilf versinkt. Ein stilisiertes Umspannwerk gibt die Mitte dieser Tragödie, der Schwan ist so etwas wie ein weißer Heckspoiler oder Tarnkappenbomber, der sich genau einmal erhebt – und zwar dann, wenn der sagenhafte Held zum ersten Mal auftaucht.
Es ist der Pole Piotr Beczala, der als Lohengrin erst vor drei Wochen engagiert wurde – laut Kapellmeister Christian Thielemann mit gutem Zureden. Denn der französische S...
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