Sozialdumping verschoben
Entscheidung über »EU-Mobilitätspaket« vertagt. Brüssel will Arbeitszeiten von Fernfahrern verlängern und Löhne drücken
Stefan ThielVor kurzem schien es fast so, als habe die Europäische Union ihre soziale Ader entdeckt. Als das EU-Parlament Ende Mai die Reform der Entsenderichtlinie beschloss, hätte man fast den Eindruck gewinnen können, Brüssel kümmere sich tatsächlich um die Sorgen und Nöte der abhängig Beschäftigten.
Mit der Neufassung der Richtlinie sollte dem Lohn- und Sozialdumping innerhalb der EU offiziell Einhalt geboten werden. Und in der Tat sieht die Reform auch Verbesserungen vor: Bis dato mussten sich die Unternehmer bei ihren ins Ausland entsandten Mitarbeitern lediglich an Mindeststandards, wie etwa gesetzliche Lohnuntergrenzen, im jeweiligen Aufnahmemitgliedsstaat halten. Dies führte unter anderem aufgrund der für die einheimischen Beschäftigten geltenden Tariflöhne zu erheblichen Gehaltsunterschieden.
Dieser Lohndrückerei, von der vor allem Arbeiter aus den östlichen EU-Staaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft oder in der Gastronomie betroffen sind, soll künf...
Artikel-Länge: 3931 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.