Auf ihre Gräber pissen
Jedem Elend steht eine Kraft entgegen: Tony Gatlifs kratzbürstiger Spielfilm »Djam« über Freiheitsliebe in Griechenland
André WeikardDer Rembetiko ist ein Musikstil. Und eine Haltung. Um die geht es Tony Gatlif in seinem 21. Film »Djam«. Die Titelfigur, eine junge Griechin (Daphné Patakia), wird von ihrem Onkel nach Istanbul geschickt, um ein Ersatzteil für ein marodes Boot zu besorgen. Die Existenz der Familie hängt von der Mission ab. Djam aber wirkt frei wie ein Vogel (singt auch viel) und nicht eben pflichtbewusst. »Lauf nicht ohne Unterhose rum!« rät der Onkel zum Abschied. Und: »Verlieb dich nicht!« Keine fünf Minuten später hat Djam sich mit einer Französin (Maryne Cayon) angefreundet, die noch verplanter ist als sie. Unterwegs, um Flüchtlingen zu helfen, braucht sie selbst dringend Hilfe, will sie ohne Geld weiter durchs Land zu kommen. Die beiden schlafen auf Hausdächern (»Im Park wachst du ohne Schuhe auf«), prellen Taxifahrer und Hoteliers.
Nichts scheint auf ihrer Reise durch das arme Griechenland zu funktionieren. »Geschlossen, Finanzkrise« heißt es. Als ob damit alles erk...
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