Scholastik statt Praxis
Theorie in der Tradition Louis Althussers versteht sich als »authentische« Interpretation des Marxismus und verzichtet dabei auf den historischen Materialismus, auf Dialektik und humanistische Orientierung
Werner SeppmannEs sind nicht selten Sympathisanten kritischen Denkens, die ihre Verwunderung darüber zum Ausdruck bringen, mit welcher Intensität und oft auch Kompromisslosigkeit inhaltliche Kontroversen besonders innerhalb marxistischer Kreise geführt werden. Ganz unberechtigt ist diese Reaktion nicht, denn manchmal wird der Eindruck vermittelt, dass es in diesen Auseinandersetzungen bloß um »des Kaisers Bart« ginge. Sehr oft jedoch stoßen Positionen, Sichtweisen und Interpretationsmodelle aufeinander, die selbst beim besten Willen nicht vereinbar sind – obwohl sich die Diskutierenden allesamt als »kritisch« und »marxistisch« verstehen. Und auch wenn wenn es mitunter anders aussieht, resultiert die Intensität des Streites weniger aus sachfremder »Rechthaberei«, sondern ist Ausdruck eines intensiven Selbstverständigungsbemühens, dessen Hintergrund der politische Anspruch des Marxismus bildet, Theorie gesellschaftlicher Veränderung zu sein.
Die Abschaffung des Subjekts
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