»Schweigen ist Verrat«
Gegen Unterdrückung und Gewalt. Die offizielle Kanonisierung des vor 50 Jahren ermordeten Martin Luther King unterschlägt, dass der Bürgerrechtskämpfer zu den wahren Ursachen des alltäglichen Rassismus vorgestoßen ist
Jürgen PelzerAm 4. April 1968 wurde der Bürgerrechtskämpfer Martin Luther King auf dem Balkon seines Motels in Memphis erschossen. Schon auf dem Flug von Atlanta hatte es eine Bombendrohung gegeben, die King, der seit Jahren nicht nur Überwachung, Einschüchterung und andere Schikanen gewohnt war, sondern mehrfach auch Attentatsversuche überstanden hatte, nicht abschreckte. Der Besuch in Memphis stand am Anfang einer sogenannten Poor People’s Campaign, die das Thema der ökonomischen Gerechtigkeit für die keineswegs nur auf Schwarze beschränkte Armee der Armen (»Army of the Poor«) auf die nationale Agenda setzen sollte. Die Reise nach Memphis sollte die lokalen Aktivisten auf die Taktik des gewaltfreien Widerstands einschwören. Kings Ermordung demonstrierte noch einmal eindringlich, wie gespalten das Land hinsichtlich der ökonomischen, sozialen, politischen und ethnischen Gegensätze war – eine Tatsache, auf die auch der wenig später ermordete Präsidentschaftskandidat R...
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