Die Folgen eines Armutstarifs
Tarifflucht von Real setzt Lohngefüge weiter unter Druck. Den Schaden haben die drei Millionen Einzelhandelsbeschäftigten und die Gesellschaft als Ganzes
Daniel BehruziDas ist ein Schlag ins Kontor: Der Einzelhändler Real hat vergangene Woche angekündigt, den Handelsverband Deutschland (HDE) und damit den Verdi-Flächentarif zu verlassen. Dies ist eine schlechte Nachricht nicht nur für die rund 34.000 Beschäftigten von Real, sondern für alle drei Millionen Arbeiter und Angestellte der Branche. Denn es ist ein weiterer Schritt zur Unterhöhlung des Tarifsystems und bedeutet, dass die Unterbietungskonkurrenz bei Löhnen und Arbeitsbedingungen weiter angeheizt wird. Doch hinter der schlechten Nachricht verbirgt sich auch eine gute: Der Versuch, Real als Rammbock zu nutzen, um den Flächentarif im Sinne der Konzerne zu »reformieren«, ist gescheitert.
Als die Verhandlungen über ein neues Eingruppierungssystem bei der Metro-Tochter im Sommer 2016 begannen, schrillten bei vielen Gewerkschaftern die Alarmglocken. Sie fürchteten, dass das Unternehmen als Türöffner für Verschlechterungen im gesamten Einzelhandel dienen könnte. So war...
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