»Klassische Musik ist ein Fake«
Gespräch mit Berthold Seliger. Über sein Buch »Klassikkampf« und die Sinnsuche der Oberschicht, Beethoven und Aufklärung, die Händel-Renaissance in der DDR und HipHop von heute
Reinhard JellenHerr Seliger, was sagen Sie als erfahrener Konzertveranstalter: Wie geht es der klassischen Musik?
Letztlich fristet die sogenannte klassische Musik heutzutage eine Art wohlbehütetes Nischendasein. Die Tonträger mit klassischer Musik haben nur noch sehr geringe Verkaufszahlen, und selbst da, wo die Klassik noch am ehesten lebt, bei Live-Aufführungen, kann man nur Stagnation verzeichnen. Die Zahl der Konzertbesucher der klassischen Orchester steigt seit Jahren nicht und kann überhaupt nur durch eine höhere Anzahl von Konzerten auf gleichem Niveau gehalten werden. Die Zahl der Opernbesucher sinkt dramatisch, verglichen mit 1991 haben die Opern fast die Hälfte ihres Publikums verloren. Vor allem aber: Die jungen Leute bleiben weg. Vierundneunzig Prozent der unter 25jährigen haben im letzten Jahr weder Opernaufführungen noch Klassikkonzerte besucht. Was bleibt, ist der »Silbersee« in den Klassikkonzerten. Ausnahmen bestätigen die Regel, zu Barockopern oder...
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