Wessen Wahrheit?
Nordirland: Hinterbliebene kämpfen noch immer gegen die offizielle Geschichtsschreibung
Uschi GrandelTausende Menschen sind am vergangenen Sonntag in Belfast unter dem Motto »Zeit für Wahrheit – Zeit für Gerechtigkeit« auf die Straße gegangen. Sie erinnerten an die rund 3.500 Menschen, die während des Nordirlandkonflikts ums Leben kamen, der vor zwanzig Jahren durch das sogenannte Karfreitagsabkommen beendet wurde. Fast 2.000 Todesfälle wurden bis heute nicht aufgeklärt. Besonders hartnäckig wehrt sich die britische Regierung gegen Ermittlungen, wenn britische Armee, nordirische Polizei oder verdeckt operierende Sondereinheiten die mutmaßlichen Täter waren. Häufig behindert wird auch die Untersuchung von Anschlägen probritischer Todesschwadronen, denn zu oft waren staatliche Stellen Anstifter oder Helfer bei deren Verbrechen.
Die Opfer gelten auch heute noch offiziell als »Terroristen«, obwohl sie nach Faktenlage Zivilisten waren, die sich nicht am bewaffneten Konflikt beteiligt hatten. Ein Beispiel: Nur ein Wandgemälde erinnert heute noch an die »McGurk...
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