Wenn die Sänften kommen
The Great Theatre Swindle: Der katalanische Filmemacher Albert Serra verarscht die Volksbühne in Berlin
Maximilian SchäfferEs gibt Abende, da scheint alles schmerzlich klar oder zumindest schmerzlich an sich. In Chris Dercons neuer Volksbühne, Berlins rotem Tuch, inszeniert der katalanische Filmemacher Albert Serra ein Stück über die Libertinage, jenes zügellose Freidenkertum in der Literatur und Philosophie des Abendlandes. Was ein Libertin denn genau ist im historischen wie zeitgenössischen Verständnis –, darüber lässt sich streiten. Es ist ein schwammiger, äußerst dehnbarer Begriff, der sich mit jedem pseudointellektuellen Krimskrams und Gelaber aufladen lässt, das der Kulturbetrieb hergibt.
Erster Akt: das Programmheft. Dort liest man großspuriges Geschwafel, angereichert mit sämtlichen Unmöglichkeiten, die symptomatisch für die heutige Zeit sind: »Beim Besetzen der Laiendarsteller*innen haben wir über unsere Vorstellungen von Europa gesprochen, über ihr Privatleben, über Gentrifizierung in Berlin, statt Passagen aus dem Script zu rezitieren. In dem Film [sic!] spielen...
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