Chronische Engpässe
Die Proteste im polnischen Gesundheitswesen halten an. Ärzte verweigern Überstunden, Rettungssanitäter drohen mit Streiks
Reinhard LauterbachIhren Hungerstreik haben Polens angehende Fachärzte im November abgebrochen. Die Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium über eine Erhöhung der staatlichen Aufwendungen für das öffentliche Gesundheitswesen auf den europäischen Durchschnittswert von 6,8 Prozent des Bruttosozialprodukts innerhalb von drei Jahren waren ergebnislos geblieben. Das Ressort hatte lediglich eine Erhöhung von jetzt 4,2 auf 6 Prozent innerhalb von acht Jahren angeboten.
Statt dessen setzen die Ärzte jetzt auf ihre faktische Schlüsselstellung im System. Sie verweigern sich der chronischen Überarbeitung, die Gesundheitsminister Konstanty Radziwill zum Merkmal des ärztlichen Berufsbildes erklärt hat. Mindestens 3.600 der 23.000 in Polen registrierten Ärzte haben die sogenannte »Opt-out-Klausel« aufgekündigt, mit der sie bei ihrer Einstellung »freiwillig« auf den Schutz durch das polnische Arbeitsgesetzbuch verzichtet hatten. Dieses sieht vor, dass kein Arbeitnehmer pro Woche läng...
Artikel-Länge: 3932 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.