Lass es brennen!
Ingo Schulze versucht sich mit »Peter Holtz« an einem Schelmenroman
Werner JungEs gibt in der deutschen Literaturgeschichte nicht viele Schelmen- oder Picaro-Romane. Doch die wenigen sind oft prominent: an Grimmelshausens Simplicissimus oder Albert Vigoleis Thelens »Die Insel des zweiten Gesichts« sei erinnert. Nun hat sich Ingo Schulze an einem versucht. Das Schicksal seines Ich-Erzählers Peter Holtz erinnert ein wenig an das des Zwerges Oskar Matzerath aus Günter Grass’ »Blechtrommel«, der sich seinen Lesern als Insasse einer Heil- und Pflegeanstalt vorstellt. Auch Holtz landet zuletzt in einer geschlossenen Anstalt. Geboren 1962 in der DDR, wächst er in einem Kinderheim auf, weil seine Eltern vorgeblich verstorben, tatsächlich aber in den Westen gegangen sind, wie sich nach der »Wende« herausstellen wird. Eingewiesen wird er, weil er 1998 an der Weltzeituhr auf dem Berliner Alexanderplatz reihenweise Tausendmarkscheine verbrennt.
Wie es dazu kommt? Um das zu erzählen benötigt Ingo Schulze gut 570 Seiten, auf denen er, entsprechen...
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